1. Day in America... Las Vegas To Kingman


Gut geschlafen und entspannt aufgewacht. Der erste Tag in Amerika kann kommen. Erstmal Kaffee fassen im Starbucks - Frühstück gibt's in einem Casino-Hotel nicht... Dann wurden wir um 7:30 abgeholt (Early Pickup) zur Wohnmobielübergabe. Mit uns sind zwei junge Männer abgeholt worden aus Linz in Österreich. Der eine war schwerbehindert im Rollstuhl und sein Betreuer Student. Haben uns nett unterhalten. Die fahren mit dem Wohnmobil bis tief nach Mexico runter zum Wale watching, die kalben zu dieser Zeit dort in einer Bucht. Cool. Der schwerbehinderte ist eine wahre Frohnatur! Manchmal sind Menschen mit einem Schickschalsschlag dennoch die glücklicheren...
Wohnmobilübergabe war problemlos. Ist aber leider - wie erwartet - aufgrund der zu erwartenden minus-Temperaturen winterfest, d.h. wasserfrei. Hier die Ausfahrt von der Übergabestelle am südlichen Stadtrand von Vegas. Ab zum Walmart und Grundausstattung holen.
Es ist immer interresant in einem anderen Land einzukaufen. Auch das ist Bestandteil der Urlaubserfahrung und sollte man so geniessen. Bei den Lebensmitteln bestätigt die USA alle Vorurteile. Alles gibt es in Grosspackungen, gilt übrigens nicht nur für Lebensmittel - hier ist alles big. Naturbelassene Lebensmittel muss man suchen. Es ist nicht einfach Milch ohne Vitaminzusatz, Wasser ohne Geschmackszugabe (Getränke gibt es hier in allen Farben...), Butter ohne irgendwelche Zusätze usw. zu finden. Aber die Steaks im Kühlregal - whow. Hier ist irgendwie alles flavorisiert... Wir haben dann doch noch so was wie Butter gefunden...

... hat auch so geschmeckt. Übrigens stimmt auch ein anderes Vorurteil: Die Menschen hier sind alle - na fast alle - super,super nett. So ist es selbstverständlich mit dem Verkäufer im Campingartikelmarkt oder der Kassiererien beim Walmarkt oder dem Indianer im Souveniershop ein Schwätzchen zu halten über die Reiseroute oder andere Storys. Immer ein Spässchen auf den Lippen. Sehr angenehm.

Nach dem Einkauf verlassen wir Las Vegas richtung Bolder City. Sehr schönes Städtchen mit kleinen Geschäften, Saloons und Westernbars. Wir essen einen Burger und schauen uns indianische Kunst an. Dann gehts ab Richtung Hover Damm. Dieser staut den Colorado zum Lake Mead auf.

Das E-Werk liefert die Energie für Las Vegas und der See das Trinkwasser für Las Vegas und die Westküste um Los Angeles.

Der See ist nicht ganz gefüllt wie man sieht. Wäre er es aber, so gibt es wie bei einer Badewanne einen Überlauf, aber wie alles hier ist der sehr sehr large: Es gibt beeindruckende Bilder auf Schautafeln wie die Schlucht brodelt, wenn das Wasser über den Überlauf abfliest.
Nicht nur der Damm ist ein beeindruckendes Bauwerk sondern auch die Mike O'Callagan - Pat Tillman Memorial Bridge für die Interstate 93.
Über beide Bauwerke kann man fahren und laufen. So we do. Die Brücke hat einen schönen Schattenwurf auf den Damm. Am Damm gibt es einen Visitor Center.
Auch wenn die Bilder die wahren Dimensionen nicht wiedergeben, hier doch noch einige Bilder:

Nun geht es weiter durch die Mohave-Wüste nach Kingman. Jetzt packt uns erstmalig das Gefühl im Wilden Westen zu sein. Endlose Weite und Berge. Irgenwann auf der Fahrt habe ich auch gemerkt warum diese Weite so intensiv ist. Weil nichts die Sicht versperrt. Keine Wälder oder Siedlungen. Es gibt nichts was höher ist als die Sichtlinie der Augen, ausser ab und zu mal ein Kaktus. Am Strassenrand alle paar Meilen mal ein Rudel Briefkästen mit einer amerikanischen Flagge für die im Hinterland gelegenen Ranches.
Leider hat Silvia die Mohave verpasst. Die Müdikeit hat sie übermannt... Als wir in Kingman eintreffen ist es bereits Dunkel. Die Suche nach einem Campground misslingt zunächst und wir geraten in die Berge. Neben der Strasse liegt ein bisschen Schnee und uns wird ein wenig mulmig. Wir finden dann aber doch in die Stadt zurück und auf einen Campground. Bei einer freundlichen offensichtlich indianerstämmigen Frau checken wir ein. Wohnmobil auf Vordermann bringen, essen machen und - schlafen. Was für ein Tag.

weiter...