Stöbern in der Vergangenheit - Bohnsack / Sobieszewo



Ein Anlass zu unserer Polenreise ist es, die Heimat von Silvias Eltern zu besuchen. Wir starten mit dem Heimatort meines Schwiegervaters dem kleinen Ostseebadeort Bohnsack, dem heutigen Sobieszewo. 
Es liegt zwischen Danzig und der Weichselmündung...
... auf einer Halbinsel.
Mein Schwiegervater Ewald Stanke zur Konfirmation.
Sobieszewo ist heute ein kleines Dörfchen, etwas abgelegen weil es auf einer Halbinsel liegt.
Mancherorts scheint die Zeit einfach stehen geblieben zu sein...
Es ist nicht der Reichtum der hier zuhause ist.
Das sind die Garagen einer Wohnsiedlung...
Ein typisches polnisches Dorf auf dem Land. Liebenswert. Allerdings mit einigen Ferienanlagen mit dem sozialistischem 60er Jahre Charm. Und wenn es Sommer ist gibt es sicher viele Polen, die hier ihren Sommerurlaub verbringen.
Der Vater von Ewald - Emil hinten in der Mitte. Mit Familie Stanke - vorne also die Urgrosseltern von Silvia:
Die Namen der Urgrosseltern und der Geschwister sind uns nicht bekannt.

Man kann sich die Menschen hier in diesem Dorf gut vorstellen...
Hier die Mutter von Ewald - Erna ganz links. Mit Familie Siedenbiedel -
vorne also die Urgrosseltern von Silvia August und Franziska. Die Namen der Grosstanten und Grossonkel sind Willhelm, Anna und Otto.

Eine Generation weiter ergibt es die Familie in der mein Schwiegervater Ewald gross geworden ist:
Ewalds Eltern Emil und Erna. Die Geschwister von links nach rechts: Edit, Margarete, Gerhard(hinten stehend), Arno,Ewald, Eva.


Die Bilder vom Ort mögen für Dritte nicht so interresant sein, für uns sind sie es...
Leider hatten wir an diesem Tag keinen Sonnenschein...
In den Ort kommt man über eine neue Brücke über die Martwa Wisla:
Die Kirche wurde nach einem Brand neu aufgebaut. Zu preussischen Zeiten evangelisch. 1945 nach der Vertreibung der Deutschen und der Ansiedlung der aus dem Osten vertriebenen Polen katholisch geweiht.
Wir haben an diesem Tag auch noch den für die Polen symbolträchtigsten Ort - die Westerplatte - besucht. Hier wurde mit den Schüssen von der Schleswig-Holstein (deutsches Kriegsschiff) der zweite Weltkrieg eröffnet. 200 polnische Soldaten hielten die Westerplatte für mehrere Tage bis zur Kapitulation. Heute ist hier ein Freilichtmuseum und jedes polnische Kind wird in seiner schulischen "Karriere" mindestens einmal hierhergebracht...
So wurden die Menschen vertrieben. Hier das Beispiel eines Vertreibungsbefehls aus Bad Salzbrunn. (Quelle Wikipedia) Opa Ewald war mit 17 Eingezogen und im Kriegsverlauf lange Zeit im Lazarett mit Lungen und Rippfellenzündung. Er hat die Vertreibung selbst nicht mitgemacht und wusste über Jahre nichts über seine Familie, auch nicht ob sie noch lebt. Mit 23 hat er die Familie in Pforzheim wieder gefunden.